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14.3.2025

KI statt Kohleabbau – wie NRW zum KI-Land wird

Autor:in
Dr. Christian Knebel
NRW ist auf dem besten Weg, zum KI-Powerhouse zu werden. Das bevölkerungsreichste Bundesland hat ausgezeichnete Voraussetzungen, um wirtschaftliche Potenziale in Milliardenhöhe zu heben, eine effizientere Verwaltung zu realisieren und Entlastungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen umzusetzen. Welche Weichen dafür jetzt gestellt werden müssen.

„Von der Kohle zur KI“ – NRW im Aufbruch

Die Politik in NRW hat erkannt: In KI stecken enorme Potenziale. Für das Land, für seine Menschen, für die Wirtschaft und für die Verwaltung. Als Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf erleben wir aus erster Hand: Es ist vieles in Bewegung in Sachen künstlicher Intelligenz.

Mit 67,8 Milliarden Euro bezifferte zuletzt das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) das Wertschöpfungspotenzial, das mit KI für NRW in KI steckt. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur fasste treffend zusammen: „NRW packt an – von der Kohle zur KI. Jetzt ist die Zeit, unser Potenzial zu nutzen und NRW zum Zentrum für KI-Innovation zu machen!“ Eine starke, mittelständisch geprägte IT-Wirtschaft bietet hierfür gute Voraussetzungen und kann zum Jobmotor werden.

KI: Effizienzturbo für den modernen Staat

Doch nicht nur für die Wirtschaft steckt einiges in diesen zwei Buchstaben KI: Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, auch in der öffentlichen Verwaltung enorme Effizienzgewinne freizusetzen - und das ist auch dringend notwendig. Denn die Verwaltung steht vielerorts vor dem gleichen Dilemma: Durch komplexe Regelwerke, neue Entwicklungen und gestiegene Ansprüche erhöht sich die Arbeitslast und Aufgabenfülle zahlreicher Behörden. Gleichzeitig stehen große Pensionierungswellen an – dem Staat fehlt es schon heute an qualifiziertem Personal – und in den nächsten Jahren scheiden laut Berechnungen des dbb bis zu 1,36 Millionen Fachkräfte aus dem öffentlichen Dienst in Deutschland aus und gehen in Rente.

Dabei braucht es gerade jetzt eine leistungsfähige Verwaltung: Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, sind schnelle Entscheidungen in Genehmigungsverfahren und über Fördermittel nötig. Auch Neugründungen müssen einfacher und schneller werden.  Und nicht zuletzt erwarten auch die Bürgerinnen und Bürger, dass ihr Staat digital auf Augenhöhe ist – ein wichtiger Faktor, um kriselndes Vertrauen in unseren Staat und unsere Demokratie wieder zu stärken.

Das Versprechen ist groß: KI kann dabei helfen, den Staat und die Kontakte, die Bürger und Unternehmen mit ihm haben, einfacher, schneller und effizienter zu machen. Mehr noch: Mithilfe künstlicher Intelligenz kann unsere Verwaltung schlauer werden, sie kann Dienste und Leistungen proaktiv und auf die individuelle Situation zugeschnitten anbieten.

KI-Land NRW

Doch warum bietet gerade NRW so gute Voraussetzungen? Zum einen, weil bereits viele Kompetenzen vor Ort sind. Nordrhein-Westfalen ist ein starkes IT-Land, hier versammeln sich sowohl innovative Startups als auch Dependancen der großen Player und vor allem eine starke mittelständische IT-Wirtschaft mit viel Umsetzungskraft und breit gefächerter Fachexpertise.

Zum anderen finden sich hier zahlreiche starke Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, deren Erkenntnisse in fortschrittliche KI-Technologie „made in NRW“ einfließen. 114 Forschungseinrichtungen und 371 Projekte und Kooperationen im KI-Bereich listet die Kompetenzplattform KI.NRW schon heute. Darunter sind KI-Vorreiter wie die Spitzenforscher im Forschungszentrum Jülich, die RWTH Aachen als eine der führenden technischen Hochschulen Deutschlands, das Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme oder das Center for Advanced Internet Studies (CAIS), das als zentraler Partner in der Forschung und Entwicklung innovativer KI-Technologien eine entscheidende Rolle spielt. Das CAIS ist eine führende Institution im Bereich der Internetforschung und trägt durch seine enge Zusammenarbeit mit akademischen und industriellen Akteuren dazu bei, das Fachgebiet der künstlichen Intelligenz weite zu entwickeln.

Neben einer starken Forschung trägt die enorme Dichte an wissenschaftlichen Instituten mit IT- und KI-Fokus auch dazu bei, dass in NRW qualifizierter Nachwuchs für die Schlüsselindustrie KI ausgebildet wird.

Nicht zuletzt ist die Politik, die auf Landesebene die enormen Potenziale von KI bereits erkannt hat und aktiv fördert, ein entscheidender Faktor. Dabei geht es nicht nur um Fördergelder – sondern auch darum, dass Politik und Verwaltung offen sind, KI-Technologien zu entwickeln, erproben und anzuwenden. Dieses Mindset ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor.

KI-Potenziale realisieren: Was jetzt wichtig ist

Es ist schon vieles in Bewegung in NRW, was künstliche Intelligenz angeht. Damit das Momentum optimal genutzt wird und die großen Potenziale von KI für Menschen, Wirtschaft und das Land Realität werden können, gibt es einige wichtige Weichenstellungen:

Das Land NRW muss weiter mutig vorangehen. Nach ersten KI-Erprobungsprojekten für die Landesverwaltung muss es nun weiter in die Anwendung gehen. KI muss in der Behörde zum Arbeitsalltag gehören wie der Terminkalender und der Kaffeebecher. Mit neuen KI-Beschaffungsprojekten ist das Land NRW dazu auf einem guten Pfad. Mit der Unterstützung von ministerieller Ebene muss sich nun auch ein Kulturwandel auf den Arbeitsebenen ausbreiten: Offenheit und Neugier gegenüber neuen Technologien sind von entscheidender Wichtigkeit.

NRW muss mit seinen KI-Projekten außerdem die heimische IT-Industrie stärken. Die mittelständische IT-Wirtschaft mit ihren Kompetenzen und ihrem Knowhow ist ein großes Pfund. Aufträge aus der Landesverwaltung helfen, vor Ort das KI-Knowhow weiter zu vergrößern, zu festigen und noch mehr Expertinnen und Experten anzuziehen.

Denn gerade in den aktuellen Zeiten zeigt sich: Kompetenzen und Ressourcen vor Ort sind wichtiger denn je. Digitale Souveränität und die Kontrolle darüber, was mit Daten passiert und wie Algorithmen Entscheidungen treffen, sind so relevant wie selten zuvor. Datensicherheit, Datenschutz und Vertrauensaufbau durch Transparenz erreicht man dabei am besten, indem man auf nachvollziehbare und überprüfbare Technologien setzt. Open Source Software ist hier ein Schlüssel, mit dem es gelingen kann, die enormen Potenziale von KI zu nutzen und gleichzeitig die volle Kontrolle zu behalten – ohne dass Daten womöglich über Rechenzentren in den USA und anderswo fließen oder Kostenfallen drohen.

Also: Halten wir es mit den Worten von Wirtschaftsministerin Mona Neubaur: Packen wir’s an! Wir von publicplan sind gespannt darauf zu sehen, wie KI die digitale Verwaltung weiter vorantreibt und zum Effizienzbooster für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung wird. Und wir packen gerne mit an bei diesem wichtigen Vorhaben!

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